Über Zwänge und die Freiheit.

21. Dezember 2016 – 28. Januar 2017

Über Zwänge und die Freiheit.
„Ich will ja nicht. Ich will ja nicht. Aber sie wollen.
Und sie sind stark, und ich bin schwach.“?

Frei reden. Frei machen. Frei sein.

„Ich denke selbstverständlich nicht daran, mich der
vaterländischen Pflicht zu entziehen. Ich weiß, dass das
Vaterland meiner bedarf. Ich weiß, was meine Pflicht ist.“

Frei denken. Frei handeln. Frei sein.
„Ist dir das Vaterland so wichtig wie dein Leben?“

Wie schwerwiegend muss etwas sein, dass man dafür
alles aufgibt? Ideale, Partnerschaft, Zuneigung, die Freiheit –
womöglich sogar das eigene Leben.

Die Inszenierung basiert auf der 1920 erschienenen Novelle
„Der Zwang“ von Stefan Zweig, der im Zweiten Weltkrieg selbst
flüchtete. Auf ausdrucksstarke Weise beschreibt der Text den
Konflikt eines Flüchtlingspaares, wie er aktueller nicht sein könnte:
Es herrscht Krieg. Flucht oder Kampf sind die einzigen Optionen.
Wer von Gehorsam getrieben mit der Masse marschiert, der
kämpft. Wer Mut hat, der flüchtet – so wie der deutsche Maler
Ferdinand und seine Frau Paula. In der Schweiz hoffen die
beiden, Freiheit und Frieden zu finden. Doch die gierigen Hände
der Behörden versuchen weiterhin nach Ferdinand zu greifen –
der Einberufungsbescheid aus der alten Heimat erreicht ihn und
fordert ihn zum Kriegsdienst auf!
Das Schreiben entfacht einen inneren Kampf in Ferdinand,
denn er muss sich entscheiden: zwischen dem Ruf seines Vaterlandes
und der Liebe zu seiner Frau. Die Entscheidung belastet
ihn psychisch und droht auch seine Beziehung zu zerstören …
Wie selbstbestimmt ist er wirklich? Was ist am Ende stärker?
Sein Wille oder die bürokratische und menschenmordende
Kriegsmaschine?

 

Thomas Fritz Jung, Schauspieler am Theater Konstanz,
dramatisierte Zweigs Werk und führt neben Andreas Bauer
die Regie. Das Unitheater Konstanz arbeitet bei diesem
Projekt mit ausgebildeten Schauspielern des Theaters und
inszeniert das Stück – passend zu seiner beweg(t)en(den)
Thematik – in drei unterschiedlichen Spielorten: dem Kunstraum
Kreuzlingen, dem AGATHU Flüchtlingscaf. Kreuzlingen
und der Studiobühne an der Universität Konstanz.