Zur Ausstellung: Nüchtern weltweit Arbeitzlos
Schwalb, Marwitz, Rothmaler
Zu den Künstlern
10. September bis 23. Oktober 2011
Als Christian Rothmaler 1978 zum ersten mal nach Jamaika reiste, um die dort lebenden Riesenschildkröten zu sehen, fiel ihm der besondere Look der einheimischen, quietschfidelen Kingston Crowd ins Auge. Tiefhängende Hosen, rot-gelb-grüne Unterhemden, und Rastalocken unter den Baseball-Mützen beeindruckten ihn sehr. Er freundete sich dort mit einem jungen Schwartzafrikaner, der sich KOOL HERC nannte an. Er zeigte ihm ein paar koole Platten und kaufte für ihn Dope.
Drei Jahre später reiste Jannis Marwitz mit einem riesigen Diktiergerät nach New York. Sein Ziel war es ein Interview mit dem greisen John Cage zur non-figurativen Musik zu erhaschen. Die Freundin von Cage quartierte Jannis in der South-Bronx in eine stinkende kleine Krachbude ein. Als er sich bei Burger-King nebenan einen Burger mit Pommes und viel Ketchup reinziehen wollte, begegnete er einem jungen Afro-Nordamerikaner der gerade auf einem feuchten Pappkarton tanzte. Marwitz wunderte sich: dass er so klapperte! Da zog der Typ eine Kanne aus der Tasche und sprühte an die Wand TAKI 183.
Zur gleichen Zeit besuchte Philipp Schwalb seine Mutter in Los Angeles. Sie wollte, das er ihr endlich mal wieder was anständiges zu Essen vorbei schafft. Maultaschen und Salat. Doch als er mit seinem Mietwagen durch Compton cruiste und ein Tellerwäscher seine Frontscheibe polieren wollte, sprangen drei maskierte Gangster auf die Kühlerhaube und schrieen: «Cash -Mony Nigger! Mothfucker go out of your car – Fag». Schwalb stieg schnell aus und rannte hinter die nächste brennende Mülltonne. Hinter der Tonne kauerte ein echt kooler Typ. In einem Gespräch erklärte ihm, der sich selbst Crackjunkie nennende, Gee, dass er von einer Truppe BLOODS überfallen wurde. Zum Abschied wollte er ihm eines seiner Gedichte vortragen. Das beeindruckte Philipp mächtig. Die letzt Line endete mit «Bye Bye P, Because I’m EAZY-E».