Zur Ausstellung: ANIMALERISCH
Nikola Irmer
ANIMALERISCH
07. – 23. Juli 2017
Nikola Irmer. Malerei zwischen Wissenschaft und Wunderkammer im Kunstraum Kreuzlingen:
Ausstellung vom 07. – 23. Juli 2017 im Kunstraum und Tiefparterre
Vernissage 07. Juli 2017, 19:30 Uhr
Neue Arbeiten von der Berliner Künstlerin Nikola Irmer:
Zusammen mit Studierenden der Universität Konstanz entsteht im Kunstraum Kreuzlingen eine Ausstellung mit doppeltem Boden (Lehrstuhl der Kunstwissenschaft bei Prof. Dr. Karin Leonhard, Kuratorin Sibylle Omlin)
Die Berliner Künstlerin Nikola Irmer hat sich in ihrer Malerei der jüngsten Zeit vor allem der Präsentation von Tierpräparaten in naturhistorischen Sammlungsräumen gewidmet. Das Thema nimmt damit Bezug zum aktuellen Forschungsdiskurs des „Animal Turn“ auf, in dem tierethische, ökologische, aber auch wissenschaftshistorische Aspekte des Mensch-Tier-Verhältnisses – Stichwort „Der Mensch als das andere Tier“ – untersucht werden. Die Werke von Nikola Irmer zeigen ausgestellte tote Körper, die zugleich lebendig wirken. Die Besucher erhalten das Gefühl, dass das Faultier zufrieden lächelt oder die Vogelarmee im Glasschrank nur auf die Öffnung der Tür wartet, um davon zu fliegen. Auf diese Weise können Ästhetik und wissenschaftliche Taxidermie, Mensch und Tier, Natur und Kunst nebeneinander stehen und miteinander in Bezug gesetzt werden.
Neben den malerischen und graphischen Arbeiten von Nikola Irmer im Ausstellungsraum wird ein weiterer Ausstellungsteil als zeitgenössische Wunderkammer gestaltet. Wunderkammern stellen das historische Fundament unserer heutigen Sammlungsgeschichte und Ausstellungskultur dar: Früher verfolgten Kuriositätenkabinette eine Wissensvermittlung auf ästhetischer, kultureller aber auch naturwissenschaftlicher Ebene. In bewusster Spannung zwischen den beiden Polen geht es in der Ausstellung ANIMALERISCH um die adäquate Schau der Bilder Nikola Irmers und zugleich um eine Reflexion über ihre Präsentations- und Rezeptionsbedingungen.
In einem auf zwei Semester angelegten Seminar haben Studierende der Universität Konstanz (Studiengang Literatur-Kunst-Medien; Prof. Dr. Karin Leonhard) zusammen mit der Schweizer Kuratorin Sibylle Omlin ein Vermittlungskonzept entwickelt, das im Juli 2017 im Kunstraum Kreuzlingen realisiert werden soll.